Zu wem schreist du?
- Pastor Rudi Drews
- 17. März 2020
- 2 Min. Lesezeit
Die Nachrichtenlage ist momentan überfordernd. Nahezu stündlich kommen neue Beiträge zu Beschlüssen und neuen Entwicklungen. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes "zum Schreien".

Doch häufig bleibt uns unser Schrei im Hals stecken! Denn wen sollen wir auch anschreien? Zumindest die Viren wird es nicht weiter interessieren... :-(
Situationen, die zum "Schreien" sind, kannte auch König David. Auch bei ihm ging es um Leben und Tod. Denn aus Eifersucht versuchte der damalige König Saul ihn umzubringen.
"Ich rufe zu Gott, dem Höchsten, zu dem Gott, der alles für mich zu einem guten Ende bringt." Psalm 57,3
Doch anders als bei uns, blieb sein Schrei ihm nicht im Hals stecken. Er hatte eine Adresse, an die er seinen Schrei loswerden konnte. Er wandte sich an Gott, den Höchsten! Wie beruhigend, dass David die Erfahrung machen konnte, dass er mit seiner Angst, seiner Verzweiflung und seiner Panik nicht allein ist!
Denn gegen Angst helfen keine Durchhalteparolen: "Es wird schon alles gut gehen." "Das Leben geht weiter" ... Diese Parolen reichen meistens nur bis zu den nächsten Nachrichten.
Das Wissen um einen Gott, der meine Situation kennt und der es vor allem gut mit mir meint, verändert aber die gesamte Ausgangslage! Denn ich bin nicht den Viren oder anderen unkontrollierbaren Situationen ausgeliefert, sondern ich befinde mich in der Gegenwart Gottes!
"Ich habe wieder neuen Mut bekommen, o Gott, ja, mein Herz ist zuversichtlich. Ich will singen und auf der Harfe spielen. Wach auf, meine Seele! Harfe und Zither, wacht auf! Ich will aufstehen noch vor der Morgenröte und sie wecken durch unser Spiel. Vor den Völkern will ich dich loben, Herr. Ja, vor ihnen soll mein Lied für dich erklingen. Denn deine Gnade ist so groß und weit wie der Himmel, und deine Treue reicht bis zu den Wolken. Zeige dich, o Gott, in deiner Macht, lass sie den Himmel überstrahlen, und auch auf der ganzen Erde lass deine Herrlichkeit sichtbar werden." Psalm 57,8-12
In Davids Leben folgte auf den Verzweiflungsschrei das Lob! Dass ihm das Lob nicht sofort auf den Lippen lag, ist die Erfahrung eines jeden Gläubigen. Denn die Erfahrung, dass wir von Gott gehalten werden, ist einem nicht immer gleich stark bewusst.
Die momentane Nachrichtenlage mag das bei uns vielleicht auch immer wieder in Vergessenheit geraten lassen. Doch bevor wir uns zu sehr verunsichern lassen und uns gegenseitig mit unserer Angst anstecken, lasst uns zu dem Schreien, bei dem unsere Sorgen am besten aufgehoben sind: Jesus = Der Herr rettet!
Der Impuls des Tages: Leg dein Smartphone, deine Zeitung und deine anderen Informationsquellen mal für einen Moment zur Seite und sag/schrei/jammer deine Sorgen zu Gott und bitte ihn, dass er eingreift und das seine Herrlichkeit auch in der momentanen Situation sichtbar wird. Denn er erträgt deinen Schrei und er hilft!
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