Staunen...
- Pastor Rudi Drews
- 28. Apr. 2020
- 1 Min. Lesezeit
Beitrag von Ehrenfried Reichert
Jedes Jahr freue ich mich auf die Frühlingszeit mit ihren vielen pastellen Grüntönen und gelb-leuchtenden Rapsflächen. Was wäre wenn dieser Rhythmus nicht so beständig wiederkehren würde?

Dankbar und froh bin ich dieses vielfältige Erwachen jedes Jahr zu erleben. „Wo man für das Kleinste danken lernt, da wird es hell in einem Menschenherzen.“ Dieser Satz von Friedrich von Bodelschwingh lädt ein im Leben wahrzunehmen was vorhanden ist. Oft wird unser Blick auf das gelenkt was nicht da ist. Das Vorhandene wird dabei als selbstverständlich angesehen. Doch Undank über gute Gaben verleitet zur Unzufriedenheit.
Die Erde ist voll der Güte des Herrn.
Dankbarkeit entsteht beim Sehen dessen, was uns schon zuteil geworden ist. Diese Entdeckung beschreibt der Beter des Psalms 33,5: „Die Erde ist voll der Güte des Herrn.“ Dieser Beter sieht Gottes heilvolle Zuwendung. Wer erkannt hat, dass Leben, Nahrung. Fähigkeiten und vieles mehr, tägliche Geschenke Gottes an uns sind, der wird über Gottes lebenserhaltende Zuwendung staunen und tief ergriffen sein. Ja, es stimmt, wir müssen uns in unserem Leben mühen und arbeiten. Doch dieses ist nur möglich weil Gott uns Gaben zur Verwaltung und Gestaltung gegeben hat.
Dankbarkeit ist mehr als ein Höflichkeitsakt. Sie hat die Erkenntnis zur Grundlage: Ich kann mir zu meinen Leben nicht selber verhelfen, sondern alles ist Geschenk Gottes. Diese Geschenke zeigen die Freundlichkeit Gottes für jeden Menschen. Ehrfürchtiges Staunen und dankbare Freude durchdringen mich über Gottes wundervolle Gaben. Solche Entdeckungen können uns helfen zu einem pfleglichen Umgang mit seinen Gaben.Seine größte Gabe ist die Versöhnung in Jesus Christus mit uns.
Dankbarkeit ist die angemessene Haltung der Annahme dieser Geschenke und bewahrt vor Resignation und Unzufriedenheit.
Als wir letztes Jahr schweren Herzens das Haus verlassen und in den dritten Stock gezogen sind haben wir aus dem Garten die Jostabeere und vier Obstbäumchen mitgenommen. An den Beeren haben sich die letzten Jahre die Enkelkinder erfreut. Die Obstbäumchen trugen immer nur Grün und dies Jahr haben sie geblüht. Eine Hummel und einige Bienchen flogen zu uns hoch und nun beginnen sich die ersten Früchte auszubilden. Unser Staunen und Freunde sind groß und münden in tiefer Dankbarkeit an unseren HERREN und Gott das Er uns auf dieser Art und Weise das Leben versüßt.