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Im Verborgenen …

  • Autorenbild: Pastor Rudi Drews
    Pastor Rudi Drews
  • 20. Apr. 2020
  • 2 Min. Lesezeit

Ein Beitrag von Ehrenfried Reichert

„Opa, vergrab die Kartoffeln nicht zu tief sonst findest du sie nicht wieder!“ sagte mein Cousin. Er beobachte meinen Großvater beim Kartoffelpflanzen und hatte so etwas noch nie gesehen.

Wir, die wir wussten was dabei rauskommt, mussten schmunzeln. Es war doch klar, dass Opa in einigen Monaten viel mehr Kartoffeln haben würde als jetzt. Und wo er sie suchen musste, zeigte ja das Kartoffelkraut.

Jedes Jahr entfaltet sich die scheinbar starre Schöpfung und zeigt das lang Verborgene, sowie in jedem Frühjahr aufs Neue. Wir sind herausgefordert auch in unserem Leben Zeichen des „Neuwerdens“ zu erkennen. Gott ermutigt uns durch seine Worte zu solchen Vertrauensschritten. Es sind Worte die zum Hinsehen, Erkennen und Hoffen einladen.

Siehe, ich wirke Neues! Jetzt sprosst es auf. Erkennt ihr es nicht? Ja, ich lege durch die Wüste einen Weg, Ströme durch die Einöde. Jes. 43, 19a

Erstmals hörte diese Worte ein Volk welches in der Verbannung lebte. Ihm wurde mit diesen Worten das Tor zur Rückkehr in ihr eigenes, von Gott zugesagtes Land geöffnet. Ihr Blick sollte sich darauf richten was schon »sprosst«. Durch das »Siehe« wurden sie aufgefordert wahrzunehmen bevor sie einfach losliefen.

Dazu benötigt der Mensch einen ruhigen und sorgfältigen Blick. Schnelles Hinblicken lässt das Werdende übersehen. So bleibt es unbeachtet. Wie viel Erneuerung mag so vernachlässigt worden sein? Gottes Zeichen wahrnehmen, dazu ermutigen uns heute diese Worte.

In uns Menschen liegt oft tief verborgen das Sehnen nach Frieden, Anerkennung und Geborgenheit. Hierauf hat Gott durch das Kommen Jesu in unsere Welt geantwortet. In Jesus hat Gott mit uns Frieden gemacht und so die Grundlage zu einer neuen versöhnten Beziehung mit ihm gelegt. Am ersten Osterabend grüßte Jesus seine verschreckten und ängstlich selbstisolierten Jünger mit »Friede sei mit euch! « (Joh 20,19). Dieser Friedensgruß gilt auch heute jedem von uns. Damit berührt Jesus unsere Friedenssehnsucht. Nun gilt es diesen geduldig wahr- und anzunehmen gerade dann, wenn dieser Friede im alltäglichen Leben verborgen erscheint. In der Beziehung mit Jesus wirkt er in uns von innen nach außen: »Und der Friede des Christus regiere in euren Herzen!« (Kol 3,15a). So will dieser Friede in unseren Herzen wurzeln und darüber hinaus zur Wirkung kommen.

Gemütliche Abende bei einer Tasse Tee laden dazu ein, sich einmal Zeit zu lassen zum Wahrnehmen was schon ankommen durfte und was noch wachsen will.

Möge der Friedensgruß Jesu uns leiten im Erkennen der guten Gabe Gottes wie das Kartoffelkraut den leitet, der Kartoffeln ernten will.

 
 
 

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