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  • AutorenbildPastor Rudi Drews

Einer wollte nicht - doch er wurde überrascht!

Beitrag von Ehrenfried Reichert


Hände weg von meinen Füssen. Nicht bei mir. Nie und nimmer lasse ich es zu, dass du meine Füße wäschst. Das passt nicht zu Dir.


So wehrte sich Petrus dagegen, dass Jesus ihm mit solch einer Handlung dient, die nur den Geringsten in der damaligen Gesellschaft zugemutet wurde. Und nun will sein verehrter Herr und Meister diesen »Sklavendienst« an ihm vollziehen. Nie und nimmer soll der heilige Sohn Gottes so an mir handeln. Das entehrt ihn.

Dieses Anliegen Jesu stieß bei Petrus gegen seine Vorstellung die er von Jesus hatte. Diese Drecksarbeit zu erledigen ist nicht die Aufgabe Jesu, des Sohnes des allmächtigen, erhabenen und heiligen Gottes! „Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil an mir.“ erwidert Jesus. Es ist ein zeichenhafter Akt seiner handfesten Liebe (Joh 13,1)! Wenn Petrus das Wirken Jesu an ihm ablehnt, dann hat er keine Gemeinschaft mit ihm. Aber diese Gemeinschaft wollte Petrus, denn bei Jesus hatte seine Sehnsucht nach erfülltem Leben ein Zuhause gefunden (Joh 6,68f). Nun will Jesus, der ihm dieses ermöglicht hat, den »Sklavendienst« durchführen. Das widersprach dem Bild von Jesus, welches Petrus bisher von ihm hatte.

Ja, Petrus wird herausgefordert seine Vorstellung von Gott und Jesus zu ergänzen, damit seine Beziehung mit Jesus sich vertieft. Als Petrus spürte wie wichtig es Jesus ist, will er auch Kopf und Hände gewaschen haben. Doch Jesus wehrt das ab: »Wer vorher gebadet hat, ist am ganzen Körper rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen. Ihr seid alle rein« (Joh 13, 10).

Auch wenn wir Christen durch die Annahme des Versöhnungsgeschehens Jesu am Kreuz – auch darauf weist die Szene der Fußwaschung hin - schon mit Gott verbunden sind, so benötigen wir immer wieder die Wirksamkeit seines Versöhnungsgeschehens im alltäglichen Leben! Dabei werden auch unsere Vorstellungen von Jesus erweitert und/oder korrigiert; z.B. dass er heilig, erhaben, unverfügbar und dennoch uns freundlich zugewandt ist. Denn wir sind noch nicht vollkommen fertig in unserem Christsein, sondern in einem laufenden Fertigungsprozess der versöhnten Beziehung mit Gott. Dieser Prozess berührt auch Bereiche, die uns peinlich und beschämend vorkommen können – wie bei Petrus mit seinen Füßen. Doch genau hier setzt Jesus durch sein Wort an sowie der Heilige Geist, um uns weiter zuführen mit dem selben Ziel wie bei Petrus: einer vertieften und gefestigten Beziehung mit Jesus.

Dabei kann uns helfen, alles was in uns ist, in der Stille im Gebet vor ihm auszubreiten und es seiner Fürsorge anzuvertrauen. Dazu ermutigen die besinnlichen Zeiten zu Karfreitag und Ostern besonders, doch nicht nur dann.

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