Der Blick Gottes
- Pastor Rudi Drews
- 29. März 2020
- 1 Min. Lesezeit
Passend zum gestrigen Tagesimpulse bin ich auf starke Worte von Dietrich Bonhoeffer gestoßen. Wie wahr und zutreffend auch für unsere Zeit - Gott hat seine Schöpfung nicht vergessen, sondern er ist auch ihr Erhalter:
"Und Gott sah, daß das Licht gut war« (1 Mose 1,4a). Daß Gott sein Werk ansieht und sein Wohlgefallen an ihm hat, weil es gut ist, das heißt, daß Gott sein Werk liebt und darum erhalten will. Schaffen und Erhalten, das sind zwei Seiten des einen Tuns Gottes; es kann ja nicht anders sein, als daß das Werk Gottes gut ist, und daß er das Werk nicht verwirft, vernichtet, sondern liebt und erhält. Im Blicke Gottes kommt sein Werk zur Ruhe, vernimmt es sein Wohlgefallen. Der Blick Gottes bewahrt die Welt vor dem Zurückstürzen ins Nichts, vor der gänzlichen Vernichtung. Der Blick Gottes sieht die Welt als gute, als geschaffene – auch wo sie gefallene Welt ist –, und um des Blickes Gottes willen, mit dem er sein Werk umfängt und nicht läßt, leben wir. Daß Gottes Werk gut ist, heißt keines Falls, daß die Welt die beste aller denkbaren Welten ist, sondern es heißt, daß sie ganz von Gott lebt, daß sie von ihm her und auf ihn hin lebt und daß er ihr Herr ist. Es ist das vom Bösen ununterschiedene Gute, das hier gemeint ist, das darin besteht, daß es unter der Herrschaft Gottes ist. Es ist also das Werk selbst, das gut ist, die Schöpfung ist das gute Werk Gottes, das er für sich selbst tut."
Quelle:
Schöpfung und Fall, DBW Band 3, Seite 42
Gefunden:
Comentarios